Gedichte zum Buch
Die Klasse 4b der Grundschule Döhrnstraße in Lokstedt hat das Buch „Ein mittelschönes Leben“ gelesen und viel über Obdachlosigkeit gesprochen und gelernt. Daraus sind Gedichte der Schüler entstanden. Einige können Sie hier nachlesen:
Hunger
von Maya
Es ist kalt.
Regentropfen fallen,
Menschenmengen laufen an mir vorbei
als wäre ich
Luft.
Wie soll es weiter gehen?
Das Brot von gestern durchnässt.
Den dritten Tag Regen und
keiner
beachtet mich.
Ich habe Hunger
nach Kontakt.
Obdachlosigkeit
von Luise
Sie sind einsam und allein,
drumherum die Menschen gemein.
Sie haben mit manchen Leuten Streit,
uns tun sie leid.
Sie haben Hunger, aber auch Kummer.
Manche haben Hunde, mit einer Wunde.
Sie sind in einer Familie geboren,
die haben sie jetzt verloren.
Obdachlos
von Mattis
Obdachlose Frauen und Männer,
bezeichnen wir zu oft als Penner.
Im Sommer schlafen sie unter freiem Himmel,
und wachen Tag´s auf im Menschengewimmel.
Sie werden verjagt von hier und dort,
und müssen dann an einen anderen Ort.
Viele Obdachlose müssen sich ihrem Schicksal ergeben,
ich habe Glück und kann anders leben.
Einsamkeit
von Felix
Einsam und verlassen
lauf ich traurig durch die Gassen.
Der Himmel ist so grau,
er zeigt mir keine Spur von blau.
Ich vermisse das Licht und die Sonne,
ich möchte mit meiner Familie toben voller Wonne.
Meine Tränen trocknet der Wind.
Eine Frau sagt plötzlich zu mir: Kann ich was für dich tun, mein Kind?
Ja, ich habe mich verlaufen.
Können Sie mir ein Ticket kaufen?
Obdachlosigkeit
von Bruno
Sie ist gnadenlos,
keine Familie, ein schlimmes Los.
Sie ist gefährlich,
geradezu tödlich, man ist nicht fröhlich.
Wir sind verloren, vergessen,
haben kein Zuhause, haben kein Essen.
Man ist tief gesunken
Und manchmal betrunken.
Die Straße ist mein Zuhaus,
aus der Notunterkunft muss man schnell wieder raus.