„Früher war der Mann auch mal ein Kind, das ist ja logisch. Jeder war ja früher mal ein Kind.“ So fängt „Ein mittelschönes Leben“ an, das Kinderbuch über Obdachlosigkeit von Hinz&Kunzt. Es erzählt die Geschichte eines Mannes, der ein normales, angenehmes Leben führt. Dann verlässt ihn seine Frau und nimmt die Kinder mit. Als er schließlich noch seine Arbeit verliert, bricht seine Welt völlig auseinander. Der Mann schafft es nicht mehr, sein Leben zu regeln und landet auf der Straße.

„Ein mittelschönes Leben“ packt ein schwieriges Thema an, vor dem sich viele Menschen fürchten: Was bedeutet es, wenn man alles verloren hat, was einem wichtig ist? Wenn man nicht mehr dazugehört und sich selbst aufgegeben hat? Besonders Erwachsene weichen Menschen, die gescheitert sind, oft aus. Kinder dagegen schauen hin und stellen Fragen.

Die Geschichte von Kirsten Boie mit den Zeichnungen von Jutta Bauer ist mit einem Anhang ergänzt: mit Informationen über das Thema Obdachlosigkeit und Fragen, die Hamburger Schüler:innen an die Verkäufer:innen des Straßenmagazins Hinz&Kunzt gestellt haben.

Das Buch ist für Grundschüler:innen der Klassen 3 und 4 gedacht. Es ist zum ersten Mal im Dezember 2008 erschienen. Die Idee dazu hatten – zusammen mit Hinz&Kunzt – Isabelle Erler und Cordula Thörner von der Agentur Zucker (Agentur für Texte und Bilder), die das Buch auch bis zur gedruckten Ausgabe betreut haben. Die Bundeszentrale für politische Bildung hat geholfen, das Buch zu finanzieren. Kirsten Boie und Jutta Bauer haben auf ihre Honorare verzichtet und ihren Beitrag Hinz&Kunzt geschenkt. Seitdem haben viele Tausend Kinder „Ein mittelschönes Leben“ gelesen. Es wurde schon über 35.000 Mal verkauft. Die achte Auflage ist im Oktober Januar 2022 erschienen. Es gab ein Hörbuch von „Ein mittelschönes Leben“ (Oetinger Audio, gelesen von Ursula Illert, inzwischen vergriffen). Im November 2013 erschien eine spanische Übersetzung bei Loguez Ediciones.

Hör doch mal rein: KLICK HIER für eine Hörprobe aus „Ein mittelschönes Leben“